Eritrea 2024 - Letzte Reste der Eritreischen Eisenbahn / by Juergen Wisckow

Uralte Dampfeisenbahnen in exotischen Landschaften, italienisches Flair auf Schritt und Tritt, gutes Essen, südliches, moderates Klima und freundliche Menschen.
Zweifellos ein wunderbares Ziel für kulturell, politisch und eben auch eisenbahn-historisch interessierte Reisende. Warum aber flüchten dann so viele aus diesem vermeintlich paradiesischen Land?
Und warum kommen nur ca. 3.000 Touristen pro Jahr nach Eritrea?

Ich will bei meinen Reisen - neben dem “Haupt-Motiv Eisenbahn” auch immer einen Blick hinter die Kulissen werfen.
Das gelingt nicht immer und eben meist nur sehr beschränkt - einmal der kurzen Reisedauer wegen und manchmal ist dieser Einblick politisch nicht erwünscht. Auch wenn es nicht vorstellbar scheint: Eritrea liegt auf der Scala der Pressefreiheit nahe an Nordkorea (Reporter ohne Grenzen: Platz 174 bei 180 zu vergebenden Plätzen, Nordkorea Platz 177).
Ein unbegrenzt möglicher Einzug zum Militärdienst und eine wirtschaftlich desolate Situation sind weitere Gründe dafür,
dass das Land am Roten Meer (dem Namensgeber Eritreas) nicht auf Pauschalreisen erscheint.

Dennoch und für manchen gerade deshalb findet man zahlreiche Gründe, sich hier umzusehen: italienische, ikonische Gebäude wie z.B. die FIAT Tankstelle und zahlreiche Kinos aus längst vergangenen Kolonialzeiten, Gelenk-Busse aus Milano, Dampflokomotiven von Breda oder Ansaldo, italienisch sprechende Menschen, Dromedare, Kakteen, eine Eisenbahn die ursprünglich von 0 m Meereshöhe in Massawa bis auf 2.000 m in die Hauptstadt Asmara emporkletterte…
Was braucht man mehr um in diesem Land eine wunderbare Zeit mit offenen Augen und einer Kamera zu verbringen?!
”Beliebte” Motive sind natürlich Panzer-Friedhof, Kamelmarkt, Haile Selassie’s zerstörter Sommerpalast in Massawa ( nein, nicht die Ruine auf meinem Foto, das ist eine ehemalige Bank, im Unabhängigkeitskrieg von 1961 bis 1991 zerstört ) und die überwältigende Landschaft…

Schluss mit Texten, hier kommen ein paar Fotos: